Vergoldungen


3. Herstellung des Blattgoldes


Die Goldschlägerkunst hat sich aus der Goldschmiedekunst entwickelt. Waren die Goldblätter in früheren Zeiten massiveres Goldblech und auch haltbarer, so ist das Blattgold in der heutigen Zeit ein sehr feines, fast durchsichtiges, luzides Material.

Die Technik ist jedoch insofern die Gleiche, da das Blattgold immer noch oder teilweise von Hand getrieben wird. Legierungsbestandteile, die die Farbigkeit und Reinheit des Blattgoldes ausmacht, werden zusammengeschmolzen und in kleine rechteckige Formen gegossen, die 2-5 mm dicke Goldstangen ergeben.Diese werden erwärmt und zu einem Goldblechband von 1/33 mm ausgewalzt. Das Blech wird in quadratische Blättchen zerschnitten, welche in Mengen von 400-500 Stück übereinander in Pergamentpapierblätter gestapelt wird. Mit einem Federhammer werden die Goldblätter bis auf 1/1000 mm Feinheit gehämmert. Diese vorbestimmte Grösse des Blattgoldes wird in vier gleiche Teile geschnitten, die der Goldschläger von Hand weiter dünnerschlägt.Die Blätter liegen jetzt in einer Goldschläger- form übereinander zwischen Lagen aus präpariertem Ochsenblinddarm (Goldschlägerhäutchen), eingestäubt mit feinstem Fasergips. Das Schlagen mit immer schwereren Hämmern wird für die Qualitätsarbeit die Zahl der Schläge genau festgelegt und jeder Schlag muss genau treffen. Anschliessend wird das Blattgold in Quadraten von normalerweise 80x80 (auch 60-120 mm) mm Seitenlänge beschnitten und in Heftchen aus Seidenpapier eingelegt. Ein solches Büchelein oder Heftchen hat 25 Blattgold und kommt als Buch mit 300 Blatt auf den Markt.

Ein Goldklumpen in der Grösse eines Zuckerwürfels kann zu 10 Quadratmetern Blattgold verarbeitet werden. Die Feinheit eines Blattgoldes (80x80 mm) beträgt: 1/8000 mm.

Transfergold (Sturmgold) wird an der Seidenpapierunterlage leicht befestigt. Dies verhindert, dass die Blätter beim Arbeiten im Freien nicht fortfliegen und ermöglicht das Applizieren des Goldes auf den klebenden Untergrund ohne Verwendung des Anschiessers.

Karatrechnung

Im Mittelalter war die Gewichtseinheit die Kölnische Mark= !/2 Kölnisches Pfund= 233,8 Gramm schwer. Diese Gewichtseinheit teilte man bei Gold in 24 Teile und nannte jeden Tei ein Karat, von denen wieder jedes in 12 Gran teibar war. Ein Karat war also der 24.Teil von 233,8 Gramm= ca 9.7 Gramm. Ein Gran war ca. 0.81 Gramm.

  • 24 karätiges Gold
  • reines Gold
  • 23 karätiges Gold
  • 23 Teile Gold und ein Teil Metall
  • 22 karätiges Gold
  • 22 Teile Gold und zwei Teile Metall
  • Dukatengold
  • 23 Karat
  • Federgold
  • 16 Teil Gold, 2 Teile Silber, 6 Teile Kupfer
  • Nürnberger Gold
  • 1 Teil Gold, 1 Teil Silber, 22 Teile Kupfer
  • Nürnberger Gold
  • 1 Teil Gold, 1 Teil Silber, 22 Teile Kupfer

» 4. Vergolderwerkzeuge & -Materialien

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